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Weihnachtssterne – das rote Immergrün
Birhane Abateneh Arbeitsplatz ist weitläufiger als viele städtische Parks: 41 Hektar umfasst die Stecklingsfarm Red Fox in Äthiopien – fast so viel wie die Vatikanstadt. Gezüchtet werden hier Poinsettien, besser bekannt als Weihnachtssterne.
Birhane Abateneh
Die Farm liegt in Oromia, der größten und am dichtesten besiedelten Region Äthiopiens, rund 90 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba entfernt. Über 90 Prozent der in Europa verkauften Weihnachtssterne stammen aus Afrika – viele aus Äthiopien. Während die beliebten Pflanzen in Deutschland erst ab November in den Geschäften zu finden sind, blühen sie hier das ganze Jahr.
“Ich bin von niemandem finanziell abhängig“
Rund 2.500 Mitarbeitende beschäftigt die Fairtrade-zertifizierte Farm. Eine von ihnen ist Birhane Abateneh. Seit 18 Jahren arbeitet sie bei Red Fox. Als Koordinatorin für Qualität und Kontrolle sucht sie Arbeitswerkzeuge für die Feldarbeit aus, weist den Arbeiter*innen täglich ihre Aufgaben zu und überwacht Fortschritt sowie Qualität der Arbeitsschritte. Die Arbeit macht ihr Spaß, vor allem weil sie ihr Unabhängigkeit ermöglicht. „Ich bin von niemandem finanziell abhängig ”, sagt die 45-jährige. Ein seltener Satz in einem Land wie Äthiopien, in dem religiöse Traditionen die Rolle der Frau in der Gesellschaft noch immer stark prägen.
Mini-Supermarkt für Mitarbeitende
Große finanzielle Sprünge sind für Birhane Abateneh und ihre Kolleg*innen trotzdem nicht möglich. Die Löhne im Blumensektor sind zu gering – selbst auf Fairtrade-Farmen. Nur wenn die Weihnachtssterne als Fairtrade-Ware verkauft werden, erhalten die Arbeiter*innen einen entsprechenden Aufschlag: die Fairtrade-Prämie. Diese kommt ihnen indirekt zu Gute. Über ein Prämienkomitee entscheiden sie, in welche Gemeinschaftsprojekte das Geld investiert werden soll.
Auf der Red Fox Farm werden mithilfe der Prämie beispielsweise Lebensmittel subventioniert: „Dank Fairtrade konnten wir einen Mini-Market eröffnen“, erklärt Dereje Asrat, Mitglied des Prämienkomitees. „Wir kaufen Waren im Großhandel ein und bieten sie den Mitarbeitenden vergünstigt an“, so der 35-Jährige. Auch Birhane Abateneh nutzt das Angebot: “Der Mini-Markt hilft vielen von uns. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass mehr Fairtrade-Weihnachtssterne verkauft werden. Dann könnte das Angebot im Mini-Market weiter wachsen. Toll wären Produkte wie Zucker und Mehl.“
Der weite Weg des Weihnachtssterns
Bis aus den zarten Stecklingen die weltweit beliebteste Weihnachtspflanze wird, braucht es vor allem eins: Geduld. Fast anderthalb Jahre werden sie unter Äthiopiens Sonne herangezüchtet, bevor sie nach Deutschland und in die ganze Welt exportiert werden. Auf den Farmen kümmern sich sogenannte Jungpflanzenbetriebe um Bewurzelung und Aufzucht der Pflanzen. In hiesigen Gärtnereien wachsen sie anschließend zur vollen Blüte heran und landen im Verkauf – alle Jahre wieder.
Was viele Verbraucher*innen nicht wissen: Weihnachtssterne sind nicht nur eine Saisonerscheinung. Mit der richtigen Pflege und dem richtigen Standort können sie mehrere Jahre überdauern.
tic tac von Ferrero: Neu jetzt mit Samen als tic tac Seeds
Jahr für Jahr machen verrückte tictac-Sondereditionen auf die kleinen süßen Pillen aus Zucker aufmerksam. Kaum einer weiß, dass tictac zu Ferrero gehört – die machen […]
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Stark für Frauen, Fairness und Future – Sandra María Ventrua, Kaffee-Kooperative COCAMOL, Honduras
Die „Cooperativa Cafetalera Mercedes Ocotepeque Limitada“ – kurz COCAMOL – wurde 1997 auf Initiative von kleinbäuerlichen Kaffeeproduzenten im Westen Honduras gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen ihrer Mitglieder zu verbessern.
Gegenseitige Solidarität und Genossenschaftswesen zu stärken waren den 20 Gründungsmitgliedern wichtig. Werte, die sich mit dem Fairtrade-Gedanken decken. Keine Überraschung also, dass die Kooperative seit 2017 Fairtrade-zertifiziert ist. Und das Konzept der Kooperative kommt an: Inzwischen hat sie über 90 Mitglieder.
Eine davon ist Sandra María Ventrua. Sie ist Kaffeeproduzentin bei COCAMOL. Aber nicht nur das, sie ist außerdem Vorstandsmitglied der Kooperative.
„Seit wir die Zertifizierung erhalten haben, hat sie uns sehr geholfen. Wir haben eine Wertsteigerung des Kaffees festgestellt, genau das haben wir uns erhofft“, berichtet Sandra María Ventrua und ergänzt, dass die Prämie ein wichtiger Bestandteil für die Kooperative sei: „Sie verwenden wir für Gesundheitsfürsorge, Umweltinitiativen und Bildung unserer Mitglieder und ihre Familien.“
Die Genossenschaft COCAMOL in Honduras finanziert mit ihrer Fairtrade-Prämie eine lokale Gesundheitsklinik. Diese bietet den Mitgliedern der Genossenschaft sowie der gesamten Gemeinde wichtige Gesundheitsdienstleistungen.
Frauen stärken – gemeinsam für eine gute Zukunft für alle
Sandra kann mit Stolz auf ihre Errungenschaften blicken, auf ihre eigene Karriere und auf das, was sie für ihre Familie und die Kooperative erreicht hat: „Ich bin seit 36 Jahren Kaffeeproduzentin und bewirtschafte meine Farm allein. Ich bin Mutter von vier Kindern und konnte sie Dank des Kaffeeanbaus in Honduras auf die Universität schicken.“
Dass sie als Frau ihre eigene Kaffeefarm besitzt, diese allein bewirtschaftet und außerdem Vorstandmitglied ist, ist nicht selbstverständlich. Dahinter stecken harte Arbeit, Disziplin und ein starker Wille. Doch auch, dass die Genossenschaft als Fairtrade-zertifizierte Organisation konkrete Schritte für mehr Geschlechtergerechtigkeit gehen muss, leistet einen Beitrag.
Sandra erinnert sich: „Es war wirklich eine Herausforderung. Als Frauen anerkannt zu werden, zu zeigen, dass auch wir eine Farm bewirtschaften und die gleiche Arbeit wie Männer verrichten können. In der Genossenschaft gibt es einen Gender-Ausschuss, und jetzt haben wir auch einen Frauen-Ausschuss, der sich aus allen weiblichen Mitgliedern zusammensetzt, die in der Kaffeeproduktion tätig sind.“
Hochwertiger Bio-Fairtrade-Kaffee aus Honduras spielt eine wichtige Rolle im Kaffee-Portfolio von Julius Meinl. Zum Beispiel in der Bio- und Fairtrade zertifizierten Julius Meinl Melange: eine klassische Wiener Kaffeespezialität, die mit Milch genossen wird. Die mitteldunkle Röstung verleiht diesem Kaffee einen schokoladigen Geschmack mit Noten von braunen Gewürzen und ein intensives Aroma.
Im Rahmen eines Besuchs in Honduras Anfang 2025 hatte die Julius Meinl Coffee Group die Gelegenheit, mit Sandra von der COCAMOL-Kooperative zu sprechen und Honduras als eines der wichtigsten Herkunftsländer hervorzuheben, aus denen das Unternehmen hochwertigen Fairtrade-Bio-zertifizierten Kaffee bezieht.
Fotos: Julius Meinl
Unterwegs für die Faire Woche: Meine Deutschlandreise mit Matilde, Merlin und Lorena
Ein Reisebericht von Aldo Daniel Chipana
Vom 11. bis 21. September durfte ich Matilde und Merlin auf ihrer Rundreise zur Fairen Woche 2025 durch Deutschland begleiten. Matilde Perdomo und Merlin Urrea bauen in Honduras Bio-Kaffee an und sind Gründungsmitglieder der Fairtrade-zertifizierten Kooperative CAFESCOR. Mit dabei war auch Lorena Perdomo, die bei CAFESCOR arbeitet und bestens über das operative Geschäft der Kooperative Auskunft geben konnte. Gemeinsam erlebten wir zehn Tage voller Begegnungen, neuer Eindrücke und außergewöhnlichen Momente.
Ab Ankunft in Frankfurt war für unsere Gäste vieles neu: die deutsche Sprache, die oft pünktlichen, manchmal überraschend unpünktlichen Züge, die herbstliche Luft. Doch schon nach den ersten Gesprächen wurde uns schnell klar, dass wir dieselben Ziele verfolgen. Wir alle wollen den fairen Handel in Deutschland noch bekannter machen. Und den Menschen im globalen Süden, die Kaffee, Kakao, Bananen und Co für uns anbauen, ein Forum bieten, in dem sie über ihre Arbeit, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven berichten können.
In Magdeburg stellten Matilde und Merlin bei der Fairtrade-Schüler*innenakademie 160 Schüler*innen und Lehrkräften ihre Arbeit im Fairtrade-zertifizierten Kaffeeanbau vor (c) PhotovisionDH
Das Programm der Rundreise zur Fairen Woche war vielfältig und anspruchsvoll: Vom Jubiläum des Weltladen Dachverbandes und Begegnungen mit Schüler*innen bei der Fairtrade-Schüler*innenakademie, über Gespräche mit Politiker*innen beim parlamentarischen Frühstück im Bundestag und intensive Diskussionen mit Fairtrade-Lizenznehmerinnen, bis hin zum Austausch mit der Zivilgesellschaft und jungen Engagierten wie den FairActivists. Jede Station zeigte eine andere Facette des fairen Handels in Deutschland – und unsere Gäste brachten ihrerseits Informationen und Geschichten aus Honduras mit. Es war eindrucksvoll zu sehen, wie Kinder, Erwachsene und Entscheidungsträger*innen gleichermaßen gespannt zuhörten, wenn Matilde und Merlin von ihrem Alltag im Bio-Kaffeeanbau erzählten oder wenn Lorena tief in die Strukturen ihrer Kooperative eintauchte.
Beim parlamentarischen Frühstück in Berlin diskutierten die Abgeordneten über gesetzlich verankerte nachhaltige Lieferketten (c) Santiago Engelhardt
Lorena gab den Mitarbeitenden von Fairtrade Deutschland eine Einführung in die Arbeit der Kooperative (c) Fairtrade
Auf dem Partner Day informierten unsere Gäste über den nachhaltigen Anbau von Bio-Kaffee in Honduras (c) Fairtrade
Auch wenn manche Tage lang und durchgetaktet waren, waren unsere Gäste immer mit viel Engagement unterwegs. Sie wollten teilen, erklären, zuhören – und ließen sich mit Neugier auf Deutschland ein. Beim Essen probierten sie wagemutig regionale Spezialitäten, und wenn doch mal Heimweh aufkam, half eine Mahlzeit, die an die honduranische Küche erinnerte.
Für mich persönlich war es ein Privileg, all das zu begleiten. Jeden Abend sprachen wir den nächsten Tag durch – nicht nur um logistisch vorbereitet zu sein, sondern auch um gemeinsam anzukommen, zu reflektieren und Energie zu tanken.
Besonders spannend für Matilde, Merlin und Lorena war der direkte Kontakt zu Fairtrade-Handelspartnern in Deutschland (c) Fairtrade
Der Besuch im Deutschen Bundestag war eines der Highlights für unsere Rundreisegäste aus Honduras (c) Santiago Engelhardt
Besonders beeindruckt hat mich die Wertschätzung und Offenheit, mit der Matilde, Merlin und Lorena ihre Erlebnisse aufnahmen. Für sie war die Reise eine Bestätigung, dass ihre Arbeit Wirkung zeigt – weit über Honduras hinaus. Und für uns in Deutschland war es eine Erinnerung daran, dass fairer Handel keine abstrakte Idee ist, sondern das Leben von Menschen prägt.
Am Ende der Rundreise bleibt bei mir vor allem eins zurück: Respekt für den Mut und die Stärke unserer Gäste und das Gefühl, Teil einer globalen Gemeinschaft zu sein, die gerechtere Handelsbeziehungen möglich macht. Die Faire Woche 2025 war mehr als eine Veranstaltungsreihe – sie war ein lebendiger Beweis dafür, dass fairer Handel Brücken baut. Und ich bin dankbar, dabei gewesen zu sein.
Aldo Chipana ist Mitglied
des Freiwilligen-Referentennetzwerks
von Fairtrade Deutschland
Startklar für Veränderung – Eindrücke von der ersten Fairtrade-Schüler*innenakademie in Sachsen-Anhalt
Am 15. September war es endlich so weit: Gemeinsam mit meinen Kolleginnen durfte ich die erste Fairtrade-Schüler*innenakademie in Sachsen-Anhalt im wunderschönen Rathaus von Magdeburg umsetzen. Es war ein Tag voller Energie, Austausch, neuen Perspektiven – und für mich ganz persönlich ein echtes Highlight unserer Bildungsarbeit.
Überwältigendes Interesse – mehr als 160 Schüler*innen
Besonders gefreut hat uns das riesige Interesse der Schulen aus Sachsen-Anhalt. Ursprünglich hatten wir mit rund 100 Teilnehmenden geplant – doch es kamen 160 Schüler*innen aus dem ganzen Bundesland! Diese große Resonanz zeigt nicht nur das wachsende Interesse an den Themen fairer Handel und nachhaltiger Entwicklung, sondern auch, wie engagiert die Bildungs- und Eine-Welt-Akteure vor Ort sind. Sie haben mit viel Herzblut die Werbetrommel gerührt und diese tollen Teilnahmezahlen möglich gemacht.
Ein besonderer Ort für ein besonderes Thema
Ein besonderes Highlight war für viele sicherlich der Veranstaltungsort: das Rathaus der Landeshauptstadt. Viele Schüler*innen waren zum ersten Mal in einem solchen politischen Gebäude. Dabei ist genau das ein wichtiger Zugangspunkt: Wer sich für fairen Handel einsetzt, beschäftigt sich auch mit politischen Strukturen und Entscheidungen. Nachhaltigkeit braucht politische Unterstützung – und das sichtbar zu machen, gelingt kaum besser als in einem Ort, wo diese Entscheidungen für die Menschen in Magdeburg getroffen werden. Für viele Jugendliche war das ein prägendes Erlebnis.
Austausch, Wissen, Empowerment
In praxisnahen Workshops, einem konsumkritischen Stadtrundgang und im direkten Austausch mit Produzent*innen aus Honduras konnten die Teilnehmenden erfahren, was fairer Handel bedeutet – und wie sie sich selbst engagieren können. Besonders inspirierend war das Podiumsgespräch mit Claudia Brück (Fairtrade Deutschland), Thaddäus-Paul Molle (Fair-Handels-Beratung Sachsen-Anhalt) und Lehrerin Martina Fölsch (Sekundarschule Thomas Müntzer), die sagte:
„Der erste Schritt zum Engagement für den fairen Handel ist die Suche nach Verbündeten.“
Ein Satz, der mir im Gedächtnis geblieben ist – und der für diesen Tag sehr treffend war. Denn Verbündete gab es viele: Unser großer Dank gilt dem Eine Welt Netzwerk Sachsen-Anhalt e. V., dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) sowie dem Bildungsbüro der Stadt Magdeburg, mit denen wir die Akademie gemeinsam realisiert haben. Einen bedeutenden Beitrag leisteten die Referent*innen, die insgesamt 16 Workshops für die teilnehmenden Schüler*innen und Lehrkräfte umgesetzt haben. Ohne sie alle wäre dieser Tag nicht möglich gewesen.
Stärkung für die Zukunft
Die Schüler*innenakademie findet zweimal im Jahr im Rahmen der Fairtrade-Schools-Kampagne statt. Sie soll junge Menschen stärken, ihr Wissen erweitern und ihnen konkrete Handlungsmöglichkeiten für ihr Engagement mitgeben. In Magdeburg ist das definitiv gelungen: Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Neugier, Reflexionsfähigkeit und Tatendrang die Schüler*innen dabei waren.
Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Akademie – und darauf, gemeinsam mit vielen weiteren engagierten jungen Menschen für fairen Handel einzutreten.
von Meike Brenner, Referentin Fairtrade-Schools